Argentinien verfügt über eine stark urbanisierte Bevölkerung, wobei die zehn größten Metropolregionen die Hälfte der Gesamtbevölkerung ausmachen und nur ein kleiner Bruchteil in ländlichen Gebieten lebt.
Buenos Aires: Die Hauptstadt Buenos Aires beherbergt etwa 3 Millionen Menschen. Wenn man die umliegende Metropolregion Greater Buenos Aires einbezieht, erreicht die Metropolregion ungefähr 14 Millionen Einwohner und zählt somit zu den 15 größten städtischen Gebieten der Welt.
Córdoba und Rosario: Die Metropolregionen von Córdoba und Rosario haben jeweils etwa 1,3 Millionen Einwohner. Zusätzlich gibt es sechs weitere Städte – Mendoza, Tucumán, La Plata, Mar del Plata, Salta und Santa Fe – jede mit mindestens einer halben Million Einwohnern.
Bevölkerungsverteilung: Die Verteilung der Bevölkerung unter den Provinzen ist ungleichmäßig. Ungefähr 61% der Bevölkerung leben in der Region Pampa, die nur 21% der Gesamtfläche des Landes ausmacht. In dieser Region beherbergt die Provinz Buenos Aires 17,5 Millionen Menschen, die Provinz Córdoba hat 4 Millionen Einwohner, und die Provinz Santa Fe sowie die Autonome Stadt Buenos Aires haben jeweils über 3 Millionen Einwohner.
Dicht besiedelte Provinzen: Tucumán ragt als die am dichtesten besiedelte Provinz hervor, mit 75 Einwohnern pro Quadratkilometer, was den weltweiten Durchschnitt übertrifft. Im Gegensatz dazu hat die südliche Provinz Santa Cruz nur 1,4 Einwohner pro Quadratkilometer.
Einwanderungsgeschichte: In der Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte Argentinien einen signifikanten Zustrom von Einwanderern aufgrund günstiger verfassungsrechtlicher Bestimmungen und verschiedener Probleme in den Herkunftsländern der Einwanderer, wie Kriege, Armut und der Suche nach einem besseren Leben. Die Einwanderer kamen hauptsächlich aus Europa, dem Nahen und Mittleren Osten, Russland und Japan.
Einwanderungswelle: Argentinien wurde während dieser Welle zum zweitgrößten Empfänger von Einwanderern weltweit, nur hinter den Vereinigten Staaten. Dieser Status übertraf Länder wie Kanada, Brasilien und Australien.
Städtische Gestaltung und europäischer Einfluss: Europäische Einwanderer ließen sich überwiegend in städtischen Gebieten nieder, angezogen von Arbeitsmöglichkeiten, Bildung und Aufstiegschancen. Viele Städte in Argentinien spiegeln den Einfluss der europäischen Einwanderung wider, mit Boulevards und diagonale Alleen, die von der Umgestaltung von Paris inspiriert sind.
Stadtgestaltung: Die ursprüngliche Gestaltung der argentinischen Städte basierte auf einem kolonialen spanischen Rastermuster, das um einen Platz mit einer Kathedrale und wichtigen Regierungsgebäuden herum angeordnet war. Mehrere Städte bewahren noch heute dieses Muster, bekannt als “Damero” oder Schachbrettmuster, das aus quadratischen Blöcken besteht.
Innovation in La Plata: La Plata, entworfen von Pedro Benoit Ende des 19. Jahrhunderts, führte diagonale Alleen in festen Abständen in das Schachbrettmuster ein. Diese Innovation machte La Plata zur ersten Stadt in Südamerika mit elektrischer Straßenbeleuchtung.